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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - Mauretanien

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10. bis 16 Februar, Reiseroute: Guergouarat - Nouâdhibou - Cap Tagarit - Iwik - Nouakchott - Keurmacène - St. Louis. 6 Teiletappen, total 944 km. Fotogalerie

Ein besonderes Erlebnis ist der Grenzübertritt Westsahara-Mauretanien mit 3.5 Stunden Spiessrutenlauf durch all die Polizei- und Zollbüros, sowie die 5km-Fahrt durchs minengesäumte Niemandsland, vorbei an verrosteten und ausgebrannten Fahrzeugen.
Wir durchqueren Mauretanien mit einem 15-Tage-Visum, an der Einreisegrenze ausgestellt. Für den Geo lassen wir das Carnet de Passage an den beiden Grenzübergängen abstempeln. Wir schliessen zudem eine 10Tage-Autohaftpflichtversicherung für Mauretanien ab und ergänzen diese mit einer „Carte brune“, gültig für 2.5 Monate für fast ganz Westafrika. Damit sind wir nun bis Ghana versichert.

Die etwa 10 Polizei- und Militärkontrollen während der Durchquerung des Landes sind alle korrekt, niemand verlangt Schmiergelder. Selten fragen die Beamten nach einem Geschenk. Die Polizisten sind freundlich und wir nehmen uns Zeit, mit ihnen zu plaudern. Dies und meine grauen Haare tun ihre Wirkung (Alter wird respektiert)Wir können die viel erzählten Geschichten um korrupte Beamte nicht bestätigen. Die Sonne brennt nun jeden Tag auf uns und unseren Geo hinunter, in der Nacht kühlt es jedoch stark ab, dank der frischen Winde vom Atlantik her. Am Cape Tagarit hat es zudem Morgennebel, wegen der kühlen Atlantikströmung.

Hier mache ich meine ersten Sandfahrten: zweimal Geo ausschaufeln, Luft ablassen und schon schliesslich ganz frech im Sand herumkurven….

Unsere Fahrt in Mauretanien führt fast ausschliesslich durch die an den Atlantik grenzende Wüste Sahara. Auf unserem Weg nördlich von Nouakchott hat es mehrheitlich Stein- und Felswüsten, südlich von Nouakchott dann vermehrt Sandwüsten und Dünen. Eine Vegetation fehlt manchmal völlig, dann wiederum ist der Wüstenboden übersät mit kleinen Büschen von etwa 20cm Durchmesser und Höhe. Kurz vor der Senegalgrenze hat es vermehrt Tamarisken, Dornbüsche und Akazien, und schliesslich erste vertrocknete Grasstücke: Die Sahelzone kündet sich an. Wir sehen wiederholt wilde Kamele, welche manchmal die Asphaltpiste queren. Im Parc National du Banc d’Anguin nördlich von Nouakchott können wir Flamingos, diverse Reiherarten, Pelikane und viele kleinere Wasservögel beobachten.

Noch schöner sind später die imposanten Pelikan-Flugschauen im Parc Dawling nördlich von St.Louis. Am Cap Blanc bei Nouâdhibou sehen wir Seehunde.
Mauretanien ist 25-Mal grösser als die Schweiz und hat lediglich 3 Millionen Einwohner, welche aus dunkelhäutigen Beduinen, aber auch aus Schwarzen bestehen. Die Kleidung der Menschen mutet an wie eine Mischung aus den weissen Wüstenbekleidungen der Beduinen, und der bunten, fröhlichen Kleider der schwarzen Völker: Die Kleider sind lang und wallend, und in blassen, feinen Farben gehalten. Die meisten Menschen sind schlank und relativ gross.

Der Verkehr läuft hier etwas ruhiger und weniger chaotisch als in Marokko, es hat anteilsmässig auch weniger Motorfahrzeuge. Die geteerte und breite Hauptachse fahre ich meistens mit etwa 80 bis 90km/h. Nicht so den Abstecher über eine reine Sandpiste in der Wüste zum Kap Tagarit, oder die Wellblech- und Sandpiste nach Keurmacène und Djama.

Übernachtungsorte

Nouâdhibou: Camp Baie de Levrier, geschützter, romantischer Hof im Zentrum der Stadt.
Nouakchott: Auberge Menata, Treffpunkt der Reisenden, enger Hof aber sauber und zweckmässig.
Cap Tagarit: Camping Tafarit und Camping Iwik
Keurmacène: Campement Keurmacène, paradiesischer Platz an Lagune

Geo-Ausrüstung

Erstmalige Tiefladewarnung am Ruhetag in Nouâdhibou, ab sofort sparsameren Energieverbrauch in solchen Situationen. Der Erdstift am Notebookladekabel muss abgesägt werden.
Erstmalige Kontaktwarnung des IBS-Batteriemanagers bei 40°C, während dem Fahren. Die Polycarbonat-Schutzabdeckung eines Scheinwerfers geht zu Bruch (Jon’s Werk).