Dieser zweiten Reiseetappe haben wir den Namen südliches Afrika 2009 gegeben, weil wir ab Januar 2010 eine weitere Tour im südöstlichen Afrika anschliessen werden. Wir wollen damit erreichen, in diesen Ländern den Kontrast zwischen Trockenzeit und Regenzeit zu fühlen und zu sehen. Von Westafrika herkommend fühlten wir uns bei Ankunft in Südafrika fast überrumpelt von einer Zivilisation praktisch wie in Westeuropa. Nach unserer Landung direkt in der Millionenstadt Durban beeindruckten die Skyline mit den eleganten Hochhäusern, die vielspurigen Autobahnen, breite Ausfallstrassen und Quartierstrassen, selbstverständlich alle asphaltiert und sehr sauber, mit vielen schönen Parkanlagen gesäumt; dazu sämtliche Autos in einwandfreiem Zustand und hochglanzpoliert, viel Verkehr und stressiges Herumfahren… Bedrückend war hingegen, dass man hier von Hofeinfahrt zu Hofeinfahrt fährt, und das Gehen zu Fuss auf öffentlichen Strassen eher unterlässt. Man fühlt sich nicht besonders sicher, schon gar nicht nach dem Eindunkeln. |
Unsere Ankunft im April erfolgte im „Herbst“ der südlichen Hemisphäre. Durban war dank seinem subtropischen Klima am indischen Ozean noch angenehm warm und mild. Dies änderte für uns sehr rasch, als wir nordwärts das Hochplateau des Transvaals erklommen, und von da an die immer längeren und kälteren Nächte zu spüren bekamen. Dieser unangenehme Zustand dauerte von Mai bis zu unserer Abreise Anfangs August: „Frieren in Afrika“, das glaubt uns doch später keiner in Europa… Wir hatten diese Jahreszeit (die Trockenzeit) zum Besuch der südlichen Länder Afrikas bewusst gewählt, damit das Gras dürr und niedrig sei für gute Tierbeobachtungen, und die Wildtiere die in der Regel wenigen vorhandenen Wasserstellen aufsuchen müssen. Diese Rechnung ging voll auf: Wenn wir in Westafrika den Anblick der vielen Menschen in Siedlungen und Städten, oder draussen in der Natur genossen hatten, fuhren wir hier im südlichen Afrika von Nationalpark zu Nationalpark und erlebten die überwältigende Tierwelt der afrikanischen Savanne. Wir haben unzählige „Game-Drives“ absolviert, immer wieder neu gespannt auf das zu Entdeckende. Wobei die Spannung dann besonders gut erhalten blieb, wenn eher wenige Tiere zu sehen waren, und langsame Pirschfahrt mit sehr aufmerksamem Beobachten Voraussetzung war. Auch ohne häufige Beobachtungserfolge war das Durchqueren der vielen einzigartigen Landschaften, mit dem Wechsel von Trockengebieten hin zu Flussläufen, Seen, Tümpeln, und dann wiederum vorbei an unendlich weiten Salzpfannen, spannend und entspannend zugleich. |
Namibia und Botswana wiesen ähnlich gute touristische Einrichtungen wie Südafrika auf: Weiträumige Campingplätze mit sauberen sanitären Einrichtungen. Aber auch immer wieder für Europäer geeignete Restaurants, und dies zu wesentlich erschwinglicheren Preisen als in Schweiz. Es hatte hier wieder viele Menschen in den Dörfern und auf den Strassen, wunderschöne Siedlungen mit Lehmhütten und Grasdächern, einfache Verkaufsstände entlang der Strassen, mit Angeboten wie frisch geschnittene Zuckerrohre, Süsskartoffeln, Tomaten, Papaya, Melonen, Orangen, Bananen, Holzkohle, Feuerholz und vieles andere mehr. Der Lebensstandard und das Klima hier ist in etwa zu vergleichen mit demjenigen vom nördlichen Ghana. |