Sonntag, 2. Februar 2014
Kennet River
on the Road again ….wir verlassen Melbourne Richtung Great Ocean Road, schon bald sehen wir den ersten Wegweiser dem alle Touristen folgen. Die Strasse verläuft wirklich dirkt entlang der Küste, wir wollen nach Kennet River, dort soll es Koalas geben! Die Route ist natürlich grandios, nach jeder Kurve könnte man anhalten und Fotos schiessen – ein paar findet ihr in der Galerie.
Die 200 km sind eigentlich eine kurze Strecke für Australische Verhältnisse, aber die vielen Kurven ermüden. Wir sind froh als wir den CP erblicken, es hat auch genug Platz jetzt wo die Ferienzeit zu Ende ist. Unser Auto erregt wie immer Aufsehen, die Leute sprechen uns sofort darauf an. Nach dem Einrichten gehen wir an den Strand, Iggi ist nach kurzer Zeit im Wasser, ich bin ein Warmduscher und hab’s gerne ein bisschen wärmer und laufe deshalb ein bisschen dem Strand entlang, auch schön.
Als wir wieder zurück gehen, kommt gleich jemand vorbei und sagt uns dass die Koalas jetzt weiter vorne zu finden sind, also schnell die Kameras hervorgeholt und tatsächlich, unsere ersten Koalas - Iggi ist selig ob den kuddeligen Bärchen, was sie ja eigentlich gar nicht sind, es sind Beuteltiere wie die Kängurus oder Wombats.
Montag, 3. Februar 2014
Kennet River
Die Motorradfahrer mit denen wir auf der Fahrt hier hin kurz geplaudert hatten, haben sich auch diesen Platz zum Übernachten ausgesucht. Ingo und Claudia (www.reisemotten.com) reisen mit einer BMW, sie haben ein Zürcher Nummernschild weil die da eine Weile gelebt haben, fast gleichzeitig trifft ein weiterer Schweizer mit seinem Toyota ein, Andy reist momentan alleine (www.australien-reisen24.com). Von ihm bekommen wir ein paar Tipps zu unserer Weiterreise, vor allem kennen wir jetzt ein Mittel gegen die vielen Fliegen – das ist wirklich eine Plage in Australien, Iggi sagt jeweils „auf den Mond können sie fliegen und auch sonst gibt es für alles eine Erfindung, aber gegen die Fliegen etwas tun….. neiiiiin, das schaffen sie nicht!“.
Dienstag, 4. Februar 2014
Aire River, Johanna Beach
Weiter geht die Reise auf der Great Ocean Road, Frühstück in Apollo Beach. Aire River ist das Ziel der kurzen Etappe, schöner Platz aber ein bisschen versteckt und uns scheint auch ein bisschen lärmig, denn es parkt noch ein kleiner Bus mit vielen jungen Leuten und entsprechend lauter Musik. Wir ziehen noch ein bisschen weiter Richtung Johanna Beach Freecamp im Otway NP, aber die Reisegruppe sollen wir wiedersehen …..
Auf einmal haben wir den bunt bemalten Bus mit den jungen Leuten vor uns auf der Strasse, wir müssen bald abbiegen zu „unserem“ Platz …. grosses aufatmen, der Bus fährt geradeaus weiter.
Wir richten uns auf dem Platz ein, alles ein bisschen schräg, ebene Stellen scheint es hier nicht zu geben - wird schon klappen mit dem schlafen. Ersteinmal gehen wir aber an den Strand und bemerken ein Schild das uns sagt was wir dürfen und was nicht. Die Warnung vor „gefährlichen Strömungen“ ist ja noch okee, aber der Hinweis auf die gefährliche „Europäische Wespe“ hat uns zum Lachen gebracht – Australien hat da eine ganze Palette von viel gefährlicheren Viechern zu bieten. Ein paar schöne Fotos vom Strand und den Felsen konnten wir dann aber doch noch machen.
Vom Strand zurück, oh Schreck, der Hippiebus scheint uns zu verfolgen. Die Türen fliegen auf, laute Musik und 21 Jungs und Mädels quellen heraus - der Platz ist auf einmal nicht mehr so idyllisch. Später kommen wir mit einem der Jungs ins Gespräch, er heisst Luuk und kommt aus Holland, wir fragen ihn ein bisschen aus. „Alles nicht so schlimm“, meint er, sie sind bunt zusammen gewürfelt und zahlen 200 Dollar für die Reise von Melbourne nach Adelaide, alle drei Tage wird eingekauft. Geschlafen wird in kleinen Zelten oder an der freien Luft. Natürlich wird auch was getrunken, aber um Mitternacht wird die Musik abgestellt und die meisten gehen oder wanken in ihren Schlafsack. Das kann ja heiter werden, denken wir. „Am nächsten Tag“, sagt Luuk weiter, „wird auch immer schon gefötzelet und alles aufgeräumt“.
Mittwoch, 5. Februar 2014
Warnambool
Naja, wir haben auch schon besser geschlafen. Aber die Musik ging wie versprochen gegen Mitternacht aus und die Gespräche verstummten auch bald danach.
Heute machen wir die Touritour die alle tun, zwölf Apostels, the Arch, the Londonbridge, the Matyr Bay und wie die Sehenswürdigkeiten auf diesem Abschnitt der Great Ocean Road alle heissen ... innert kurzer Zeit heisst es immer wieder raus aus dem Auto, rein in die Hitze und immer begrüssen uns die zahlreichen Fliegen.
Aber es ist wirklich eine sehr imposante Küste, Gottseidank ist die Ferienzeit der Australier zu Ende, die Aussichtsplattformen wurden zusammenbrechen - zurzeit sind vor allem die Asiaten am Reisen, das Jahr des Pferdes hat eben begonnen und sie haben deshalb Ferien.
Nach all den Naturwundern landen wir in Warnambool – für uns nur ein Übernachtungsplatz.
Donnerstag, 6. Februar 2014
Mount Gambier
Die Great Ocean Road ist zu Ende, wir fahren nicht mehr der Küste entlang. Das Ziel ist Mount Gambier mit seinem Blue Lake. Das Wasser scheint unwirklich blau, allerdings nur in der warmen Sommerzeit, für den Rest des Jahres ist er graublau wie alle Seen. Wer es genauer wissen will kann hier nachlesen warum das so ist
http://de.wikipedia.org/wiki/Mount_Gambier_(Vulkan)
Freitag, 7. Februar 2014
Robe
Fahrt von Mount Gambier nach Robe. Wer will, kann hier mit dem Auto kilometerlang dem Strand entlanggefahren, es ist natürlich praktisch mit Kind und Kegel, den Surfbretter usw. direkt ans Wasser zu fahren. Wir tun das nicht, sondern wandern zu Fuss los, ich kehre nach einer Weile alleine zurück, mir ist es die letzten paar Tage nicht so gut. Iggi erzählt mir später von ihren Versuchen auf einem Wellenbrett zu surfen - es ist ihr auch gelungen einmal auf dem Brett zu stehen, sie ist ganz stolz darauf – ist ja nicht so einfach wie es aussieht!
Am nächsten Tag ist sünnele am Beach und ein Bad im kalten Ocean angesagt. Am Nachmittag treffen zwei Jungs ein, schon vor dem Aussteigen tönt es aus dem Auto „Zürcher Autonummern sieht man aber auch nicht oft in Australien :-)“
Wir laden sie zum Nachtessen ein, danach sitzen wir lange zusammen und hören uns die Reiseberichte der beiden an, natürlich geben auch wir unsere Erlebnisse zum Besten. Patrik und Jonas aus Schaffhausen befinden sich auf einer Weltreise, sie sind schon eine Weile unterwegs, so etwa nach dem Motto „so lange das Geld reicht geht’s vorwärts ….“.
Montag, 10. Februar 2014
Meningie
Auf der Fahrt von Robe nach Adelaide übernachten wir an einem schönen See, Lake Arthur, total friedlich mit Pelikanen und einem schönen Sonnenuntergang. Am nächsten Tag aber geht es aber schon wieder weiter Die Strasse verläuft anfänglich total flach, ab und zu ein kurzer Blick auf den Ocean. Zwischen den Sanddünen und der Strasse haben sich Seen gebildet, meistens sind sie aber ausgetrocknet und nur eine weisse glitzrige Salzschicht zeigt an, dass das nicht immer so ist. Auf der guten Strasse kommen wir rasch vorwärts, wir können mit 90 km/h rüstig vorwärts machen, es gibt in dem topfeben Gebiet nicht viel zu sehen, ab und zu ein paar verstreute Rinder die auf dem ausgetrockneten Boden grüne Kräuter und Gras suchen - es wird wohl bei dem trockenen Heu bleiben. Zwischendurch sehen wir sogar mal drei Emus in der weiten Landschaft.
Die ändert sich erst als wir uns Adelaide nähern, wir fahren durch die Adelaide Hills, sanfte Hügel mit vielen Bäumen, dazwischen immer wieder Häuser - die Vororte von Adelaide.
Mittwoch, 12. Februar 2014
Adelaide
Wir übernachten ein bisschen ausserhalb der Stadtmitte auf einem schönen Campingplatz beim Levipark. Direkt nebenan gibt es eine Bushaltestelle. Wir haben gestern schon eine kleine Tour durch die Innenstadt gemacht, hier geht es um einiges gemütlicher zu wie in den anderen Grossstädten Sydney oder Melbourne. Die Rundle Mall ist das Herz der Stadt und gleichzeitig die größte Fußgängerzone der Stadt. Aber Achtung auch hier herrscht Rauchverbot in der Strasse. Hier drängen sich die Boutiquen und andere internationale und nationale Vorzeigeläden. Wir sind froh ab und zu einen dieser Läden zu betreten, sie sind nämlich schon angenehm kühl klimatisiert. Wir kaufen uns beide Hüte gegen die brennende Sonne, wobei Iggi eine viel bessere Falle macht wie ich. Sie sieht aus wie ein Cowgirl, währenddessen ich eher wie Indiana Jones Urgrossvater aussehe.
Heute kann ich meinen Ring abholen, ich habe gestern einen sehr schönen und speziellen Opal gefunden, nein nicht gefunden ... ausgelesen beim Juwelier. Wir geben ihnen den Ring von Iggi als Muster für die Form, jaaaa das können sie in ein paar Stunden anfertigen …Wir werden auf eine Geduldsprobe gestellt, die Jungs haben Hochbetrieb und mein Ring wird und wird nicht fertig, am Nachmittag eine erste Anprobe vor dem endgültigen Stein setzen und dann schauen wir im Stundentakt vorbei. Endlich um 1800h ist das Werk vollbracht und es hat sich wirklich gelohnt. Ich freue mich an dem Andenken an Australien auch wenn ich den Opal nicht selber in Coober Pedy ausgegraben habe ... haha.
In der Nacht ist es immer noch sehr heiss, 30 Grad sind einfach zuviel um richtig zu schlafen. Gegen Morgen beginnt es wie vorausgesagt ein bisschen zu tröpfeln - noch nicht die richtige Abkühlung. Kurz vor dem Morgenessen beginnt es dann wirklich zu regnen und wir haben unser Regendach noch nicht aufgespannt - naja warten wir eben mit dem gekochten Ei. Der Regen stoppt kurz und wir können die Plache aufspannen und unser Morgenessen mit einem lauwarmen Ei beginnen. Die Temperatur hat sich gnädiger Weise auch gesenkt, es ist nur noch angenehme 23°.
Wir werden heute ein bisschen hängen und ausruhen von der Hitze und dann morgen weiterfahren.
Freitag, 14. Februar 2014
Spear Creek
Einpacken im strömenden Regen. Die Strassen von Adelaide sind überflutet. Auf der Fahrt merke ich, das mir die Zigis ausgehen und wir auch nicht mehr viel im Kühlschrank haben, also fahren wir am CP vorbei in das nächste Dorf, nicht weit weg, nur 20 km. Keine Menschenseele auf der Strasse - es gibt nur die eine Strasse, dazu eine Tankstelle die zugleich auch Superstore und Hardware Store ist, Iggi steigt nicht mal aus. Na ja für das Morgenessen reichen die Vorräte noch und dann sind wir auch schon bald in Port Augusta, da wird es schon wieder Einkaufs Möglichkeiten geben.
Spear Creek Station Stay, ein Tipp von Pete. Schön gelegen, aber es regnet noch immer, da sieht alles ein bisschen triest aus. Da im Auto alles feucht und klamm ist, beschliessen wir für die eine Nacht eine Cabin zu mieten, so haben wir beide trotz des unaufhörlichen Regens sehr gut geschlafen.
Samstag, 15. Februar 2014
Port Augusta
Einchecken im Big4 Camping in Port Augusta, alles feucht, meine Stimmung immer noch am Boden, wir beziehen nochmals eine Cabin, das Auto soll erstmal wieder trocken werden. Der Reisekoller macht mir und auch Iggi zu schaffen, ich kann nur mit Mühe und lustlos etwas essen und das beschäftigt auch Iggi. Der Griff in die Medikiste soll dem Übel abhelfen.
Willow Spring, Skytrek
Nach drei Tagen und Nächten in Port Augusta haben wir uns, resp. ich mich erholt, es geht mir wieder gut, ich hoffe der Reisekoller ist überwunden. Die Weiterfahrt führt uns in die Flinders Range. Im Info und Outbackcenter Wadlata in Port Augusta ist sehr anschaulich und interessant dargestellt wie es zu diesem felsigen und hügeligen Gebiet gekommen ist. Im Nationalpark selber sind zurzeit einige Gebiete gesperrt, der Grund sind Populationserhebungen der Tierwelt. Ob sie die unzähligen Fliegen wohl auch zählen?
Wir sind wiederum einem Tipp von Pete gefolgt und auf einer weiteren „Station Stay“ zum Übernachten gelandet. Willow Springs ist eine Schaffarm, sie liegt eingebettet zwischen Hügeln und ist auch Ausgangspunkt für den Skytrek, eine 4x4 Offroad Strecke die wir morgen fahren werden. Der Platz ist super und wir erfahren viel von Branden dem Besitzer, wie man sich so eine Farm vorzustellen hat. Sie ist für unser Verständnis riesig, er rechnet pro Schaf mit 16 Acres (65‘000m2) damit sich die Tiere ernähren können in der kargen Landschaft.
Am nächsten Tag bekommen wir den Schlüssel für den Skytrek, wir befahren die Strecke fast bis zum Ende, aber dann kommt eine Passage mit Schräglage und das Risiko will ich mit unserer grossen Dachlast nicht eingehen. Vorher fuhren wir durch wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft, wir durchquerten viele trockene Flussbette. Am vorgesehenen Lunchstop mussten wir leider wiedermal vor den Fliegen flüchten. Aber ein paar hundert Meter war die Plage dann nicht mehr so gross und wir konnten trotzdem noch unser Sandwich essen.
Einen Eindruck über den gefahrenen Offroad Track und die Farm auf der wir übernachtet haben findet ihr hier www.skytrekwillowsprings.com.au.
Während der fast 70km Offroad in sieben Stunden, haben uns nur ein paar Kangurus, ein Adler hoch oben in der Luft und zwei Agamen, eine davon war leider schon tot und ganz ausgebleicht, beobachtet wie wir und unser Toyota über Stock und Stein gekraxelt sind. Wahrscheinlich haben uns aber noch viel mehr Tiere zugeschaut – nur wir haben sie nicht gesehen. Wir sind beide richtig müde und froh als wir wieder bei der Station ankommen. Von den 4500 Schafen die zur Station gehören, haben wir nur zwei Stück gesehen, das waren sicher Ausreisser.
Freitag, 21. Februar 2014
Leigh Creek
Über Nacht verliert ein Pneu Luft. Wir gehen auf dem Weg nach Leigh Creek bei Dave dem lokalen Auto Mechaniker vorbei (sind ja nur 70 km), der Pneu hat im Felgenbeet einen kleinen Riss, die Lösung heisst neuer Pneu oder einen Schlauch einsetzen, wir entscheiden uns für die Schlauchlösung. 60 km weiter meldet das Luftdruckgerät „low pressure“ - na super, mitten auf dem Highway platter Reifen. Die Luft entweicht so schnell, dass man nicht mal mehr den Wagenheber darunter bringt. Also Hilift auspacken und Auto anheben, Ersatzrad vom Dach wuchten, zwischendurch Millionen von Fliegen verscheuchen, nutzen tut’s nichts, sie sind sofort wieder da. Schweiss abwischen und weitermachen, in 30 km kommt das nächste Dorf mit einem Mechaniker der mir zwei neue Reifen aufzieht. Nun sind wir gerüstet für den Oodnadatta Track.
Auf der Weiterfahrt passieren wir im Übrigen ein ganz kurioses Lokal, es heisst Prärie Hotel und bietet jeden Tag ein anderes Menu – sie nennen es „Kill oft he Day“, was nichts anderes heisst, als dass das auf den Teller kommt was in der Nacht oder am Tag zuvor sein Leben auf der Strasse gelassen hat. Emu, Kamel, Känguru oder auch mal ein Wombat. Wir haben es nicht probiert!
Als wir auf dem CP eintreffen, werden wir gleich auf Schweizerdeutsch begrüsst, Ueli und Marianne heissen die beiden Reisenden aus Lützelflüh im Emmental. Wir sitzen später bei einem Drink zusammen, es gibt immer viel zu erzählen unter Reisenden. Die beiden fahren fast die gleiche Route wie wir.
Sonntag, 23. Februar 2014
William Creek
Wir verlassen die „Oasis on the Dessert“ Leigh Creek relativ früh Richtung Marree wo der Oodnadatta Track beginnt. Was auf der Karte wie ein Dorf aussieht besteht in der Regel aus einer Ansammlung von ein paar Häusern. Mehr als ein kurzer Stopp für ein Foto ist nicht drin. Es gibt ein paar Relikte aus der Zeit als noch eine Bahnlinie diese Dörfer verbunden hat zu sehen. „The old Ghan“, der Name kommt von den Afghanischen Kameltreiber die während des Baus der Bahnlinie die Kamele betreut haben - sie wurden gleich mit den Tieren „importiert“. Heute sind diese Kamele oft eine Plage, sie waren, als sie nicht mehr gebraucht wurden, freigelassen worden und haben sich seither prächtig vermehrt. Wir haben bis jetzt noch keine gesehen, aber zum ersten Mal einen Dingo - Iggi seufzt, wie schön sie doch sind. Eigentlich dürfte er hier gar nicht rumstreunen, als Schutz für die frei weidenden Schafherden wurde fast durch ganz Australien ein 5600 km langer Dogfence gezogen um die Wildhunde im Zaun zu halten. Wir werden den Zaun später auf unserer Reise noch sehen. Der Oodnadatta Track selber ist in sehr gutem Zustand obwohl es vor kurzem stark geregnet hat, wir finden aber die Strasse kaum einmal mit mehr als 20 cm tiefem Wasser vor - die Pneus werden nur ein bisschen nass und das Auto dreckig. William Creek selber ist wiederum eine Ansammlung von ein paar Häuser, das wichtigste ist wohl die Bar, dort kann man auch das nötigste besorgen, z.B. Bier.
Montag, 24. Februar 2014
Coober Pedy
Einfahrt in Coober Pedy, überall fast weisse Sandhügel, die Landschaft sieht aus wie von tausend Riesenmaulwürfen aufgeworfen. Dieses unwirkliche Gebiet war im Übrigen auch Kulisse für zahlreiche Filme wie „Mad Max“, „Pricilla, Queen of the Desert“, „Pitch Black“ und andere. Später am Tag versuchen wir, wie schon viele andere vor uns, unsere Reisekasse mit ein paar gefundenen Opalen aufzubessern. Leider haben wir nicht soviel Glück wie die paar wenigen die tatsächlich auf den dafür vorgesehenen Arealen im Abraum der Minen einen Opal gefunden haben den die Profis übersehen haben.
Am Abend trinken wir ein Bier mit Stefan und seinem Vater Hubert aus der Steiermark. Wir haben die beiden schon vor ein paar Wochen gekreuzt und immer wieder mal gesehen aber nie gesprochen. Ja, es gibt wie immer viel zu erzählen und interessante Geschichten zu erfahren. Sie werden auch ein Jahr in Australien unterwegs sein.
Der nächste Tag führt uns in einer kleine Rundtour durch die Wüste zu den „Breakaways“. Hier treffen wir auch das erste Mal auf den Dogfence, wir haben uns das ein bisschen anders vorgestellt, in Wirklichkeit ist es eben nur eine Maschendraht Zaun … aber eben 5‘600 Kilometer lang. Der Track verläuft durch Aborigine Gebiet, der Weg darf daher nicht verlassen werden. An einigen sehr sehenswerten Stellen sind Infotafeln aufgestellt die interessantes zu Landschaft und deren Bedeutung für die Aborigines erklären, hier darf man natürlich aussteigen.
Donnerstag, 27. Februar 2014
Alice Springs
Die Weiterfahrt nach Alice Springs ist sehr monoton, wir übernachten in Kulgera, einem Ort der auch aus nicht viel mehr als einer Tankstelle und einem Roadhouse mit Bar besteht – die vielen Fliegen vertreiben uns zum Essen wieder mal in den Toyota. Am nächsten Tag geht’s früh weiter und wir freuen uns schon auf die Ankunft in Alice Springs. Das heisst auch wiedermal einkaufen bei Coles oder Woolworth, es ist halt schon ein Riesenunterschied zu den Tante Emma Läden in den kleinen Dörfern – frische Früchte und Gemüse, normales Brot und Fleisch das nicht erst aufgetaut werden muss – von der Qualität und den Preisen ganz zu schweigen. Wir freuen uns immer wieder hier einzukaufen.
Die Fahrt auf dem Stuart Highway war ausgesprochen langweilig, nur ab und zu ein paar Rinder, manchmal direkt auf der Strasse! Leider sieht man am Strassenrand auch mal ein totes Rindvieh, gebremst wird hier nicht - kann man auch nicht erwarten von den Roadtrains, mit ihren drei oder vier Anhängern sind sie viel zu schwerfällig und bremsen würde unweigerlich zu einem Unfall führen.
Freitag, 28. Februar 2014
Alice Springs
Wir übernachten auf einem sehr schönen und ruhigen Campingplatz. Herrliche Schattenplätze, ein Swimmingpool und wir stehen wieder einmal auf grünem Gras, etwas was wir in letzter Zeit nicht mehr gesehen haben. Alice ist eine kleine Stadt, alles ist nahe bei einander und alles zu Fuss erreichbar. Am Abend ist es gesellig in der Fussgängerzone um Kaffee zu trinken oder etwas Leckeres zu essen. Zum Beispiel eine „Bushmans Plate“ mit Krokodil Springrolls, Kamelwurst, geräuchtem Emu Salat und Kängurusteak – hat alles geschmeckt – nur die Wurst war etwas gewöhnungsbedürftig.
Ausserdem gibt es an jeder Ecke Galerien die Aboriginal Kunst verkaufen. Die Ureinwohner selber geben ein eher bemitleidenswertes Bild ab, in Gruppen sitzen sie einfach nur herum, ab und zu schreien sie einander an, der Alkohol, den sie übrigens nicht selber kaufen können, hat schon sehr grosses Unheil über sie gebracht. Viele von ihnen sind sehr ungepflegt und uns sind sie nicht wirklich geheuer. Wir sehen aber hier sicher nur die eine Seite dieser Ureinwohner Australiens, vor allem der Einfluss der westlichen Zivilisation und die lange Unterdrückung durch die weissen Einwanderer haben sie zu dem gemacht was wir heute auf den Strassen sehen.
Wir nutzen die schöne Umgebung ach wieder einmal um unsere Webpage zu aktualisieren – Tagebuch aufarbeiten, Fotos selektieren und die Reiseroute aufbereiten, das alles können wir nur an einem Ort tun mit einer guten Internetverbindung die es in der Wüste nicht gibt.
Die nähere Umgebung von Alice Springs bietet viele Ausflugsmöglichkeiten, aber wir freuen uns jetzt schon auf die Weiterreise durch die West MacDonnell Ranges zum Uluru und den Olgas …. aber diese Geschichten müssen erst erlebt werden …