16. April bis 6. Mai, Fahrten Umgebung Durban 254km, Containertransport, ca. 6500km. Fotogalerie Warten auf GeoEin Transport des Autos per Container und Schiff hat zur Folge, dass man eine bestimmte Zeit als Rucksacktourist verbringen muss, weil der Schiffstransport einige Wochen dauert, der Flug zum Ziel jedoch in der Regel nur einen Tag. Komplizierend dazu kommt, am Bestimmungsort bereit zu sein, den Container innert Tagen nach dessen Ankunft zu verzollen und den Inhalt frei zu bekommen, weil sonst enorme zusätzliche Gebühren anfallen. Eigentlich sollte der MOL-Schiffstransport von Accra nach Durban fahrplanmässig 10 Tage dauern. Zuerst ist die Rede von früher Abfahren und früher Ankommen, schliesslich kommt das Schiff aber mit 3 Tagen Verspätung an, mitten in einer Anhäufung von Feiertagen und Wochenende, so dass der Verzollungstag während einer Woche unklar ist und laufend verschoben wird. Für Erika und mich ist es wichtig, in Durban unsere Container-Benutzungspartner - Marie und Henry - rechtzeitig wieder zu treffen, denn nur mit ihnen zusammen können wir die Transportpapiere einem Agenten übergeben und den Container öffnen. Alle meine Versuche, Henry und Marie zu mailen, per Iridiumtelefon zu erreichen oder via der Benutzer des zweiten Containers (Kevin, Marc und Ian) Kontakt zu erhalten, schlagen während Tagen fehl. Bezüglich rechtzeitiger Offertbeschaffung bei Agenten für den Import der beiden Container spannen wir deshalb mit diesen drei Partnern zusammen. Gemeinsam verhandeln und entscheiden wir uns für Pelikan Freights (mit der günstigsten Offerte). Wilson Deta von diesem Büro erhält auch sofort von Kevin, Marc und Ian die Bills of Shipping und die Carnets. Die Dokumente von Henry und mir fehlen noch und müssen spätestens am Freitag bei Wilson sein, wenn ein Auslösen der Autos am kommenden Dienstag gelingen soll. Wir fahren zurück zum Happy Hippo, dem Hotel der drei anderen Familien und nach weiteren Unterhaltungen wollen Erika und ich gerade aufbrechen, da kommen uns auf der Treppe zwei gebückte Gestalten mit Rucksack entgegen. Es sind Marie und Henry. Uff, sind wir erleichtert. (Später wird sich herausstellen, dass sie keinerlei Nachrichten von Marc, Kevin und mir erhalten hatten und rein zufällig in diesem Hotel abstiegen. Und so ein Zufallstreffen geschieht in einer 3 Millionenstadt…). Henry und ich bringen noch am gleichen Abend unsere Dokumente ins Büro von Pelikan Freights. Während den nächsten 5 Tagen, wo mit Sicherheit noch nichts in Sachen Verzollung passieren wird, unternehmen Erika und ich nun unsere Fahrt zum St.Lucia Wetlandpark und zum Hluhluwe-Park. |
Am Montag den 27. April, zurück in Durban, hören wir von Pelikan Freights, dass die Containerverzollung frühestens Donnerstag, den 30. April erfolgen könne. An diesem Tag werden wir tatsächlich angerufen zur Behändigung der Fahrzeuge. Es braucht aber von diesem Anruf morgens um 8 Uhr bis wir um 16 Uhr mit unseren Fahrzeugen wegfahren, noch unzählige Verhandlungen, Gespräche und vor allem Nerven: - Wir sollen innert Stunden 100$ nach Tema in Ghana überweisen, weil sonst der Container blockiert werden könnte. Dies ist aber rein unmöglich wegen der strengen Devisengesetze des Landes. - Pelikan Freights verlangt 150% der offerierten Kosten und gibt dem Reeder MOL die Schuld für die Mehraufwendungen. - Wir sollen direkt mit MOL verhandeln; die schieben den Offertfehler an Pelikan Freights zurück. - Nach langen Diskussionen mit dem Manager von Pelikan verlangt dieser nur einen geringfügigen Betrag für Mehraufwendungen. - Der Geo springt nicht an, weil der Satellitentracker beide Batterien entladen hat. Wir schieben ihn hinaus und starten mithilfe eines Starterkabels. Im Fünfer-Konvoi fahren wir zum Campingplatz in Bluff, und installieren unsere Fahrzeuge und Zelte nebeneinander. Erika und ich stellen lediglich unsere Dachkiste und die Reserveräder ins Freie, und wie eine grosse Familie essen wir an den aneinandergereihten Tischen ein rasch organisiertes Nachtessen. Da sind Marie und Henri (Kanada/Frankreich), Lorraine und Kevin(England), Marc, Claudine, Hugo und Jo (Frankreich), Ian (England) und wir beiden Schweizer. Alle sind glücklich und zufrieden, das eigene Fahrzeug wieder zu haben, und darin zu nächtigen. Alle nutzen die folgenden Tage, um die Fahrzeuge zu checken, um- und aufzurüsten und die Fortsetzung der Reise zu planen. Wir verbringen in dieser „Container-Familie“ einige kurzweilige Tage und vor allem unterhaltsame, gemeinsame Nachtessen. Am 5. und 6.Mai brechen alle auf, jede Familie auf eigener Route: Marc’s Familie und Henry/Marie Richtung Westen, Kevin/Lorraine und wir Richtung Nordosten, und Ian noch etwas undefiniert. Wir versuchen im Kontakt zu bleiben, um uns vielleicht wieder zu treffen. Arbeiten am Geo und Ausrüstung- Gewindegegenplatten für die Dachkistenbefestigung am Dach befestigt, so dass zukünftige Wiedermontagen keine Entfernung des Moskitonetz-Baldachins erfordern - Bettaufzugswinde mit gesicherten Schrauben befestigt - Verkrümmte Bettwannenteile gerichtet - Auflagepunkte der Dachsicherungsrohre sind neu bei den Abspannstützen, damit die Rohre nicht das Zelt berühren, und bei Regen Wasser „ziehen“ - Radschutzhülle beim Schuhmacher repariert - Drei Säcke genäht, für Wäsche etc. - CCD-Chip der Spiegelreflexkamera gereinigt |
Kommunikation, InternetIch habe bereits mit dem Gedanken gespielt, hier in Südafrika ein neues Notebook zu kaufen, um den laufend zunehmenden und offensichtlichen Hard- und Softwarefehlern, sowie dem häufig nicht möglichen Internetzugang, ein für allemal zu beenden. Henry (Kommunikationsingenieur) nimmt sich meiner Probleme an und rät mir nach kurzer Inspektion meines Rechners, die Harddisk komplett zu löschen, und das Betriebssystem Windows XP und die gerade notwendigen Applikationsprogramme neu zu installieren, weil sich über die Jahre in einem Rechner viel unnützes und belastendes Zeug ansammle. Ich wage diesen Sprung ins Freie, nachdem ich alle Daten und Einstellungen auf einer mobilen Harddisk gespeichert habe. Henry installiert mir die Softwareprogramme Windows XP (französisch), Office 2003 (englisch), das Virenschutzprogramm Kapersky, die Fotosoftware Picasa3 und macht alle Einstellungen im Outlook. Es wird ein überzeugender Neustart; der Rechner ist schnell, und die meisten Mängel sind verschwunden. Lediglich die im Notebook integrierte Wirelesskarte scheint defekt zu sein. Ich kaufe deshalb einen PCMCIA-Wireless-Adapter, und siehe da, auch der Internetanschluss funktioniert wieder einwandfrei. Ich lade zudem von Marc erhaltene Garmin-GPS-Software, welche mir auf Anhieb besser als diejenige von Touratech erscheint. HaftpflichtversicherungIch rufe etwa zehn Versicherungsgesellschaften an, um eine Haftpflichtversicherung für den Geo in Südafrika abschliessen zu können. Ich werde jeweilen etwa dreimal weiterverbunden, um dann am Schluss zu hören, dass Fahrzeuge mit fremden Nummernschildern nicht versichert werden. Auch von einer Yellow-Card haben die angefragten Firmen und Personen nichts gehört. Mit dem Container ankommende fremd eingelöste Autos zu versichern ist offensichtlich kein interessantes Geschäft. Endlich erhalte ich von AA Insurance eine Zusage, und kann telefonisch eine Haftpflicht- und Teilkaskoversicherung für mindestens ein halbes Jahr sehr kostengünstig abschliessen. Den Geo muss ich allerdings in Durban inspizieren lassen, bevor die Versicherung gültig wird. Die Bezahlung erfolgt nun monatlich via Kreditkarte. ÜbernachtungsorteDurban, North Beach: Hotel Regal Inn, sauberes 3-Stern-Hotel Durban, Bluff: Natures Haven Lodge, grosses Campinggelände mit grossem Baumbestand (als Schattenspender) und offenen Rasenflächen, sowie einer grossen Anzahl von Bungalows. Saubere sanitäre Einrichtungen, elektrische Anschlüsse bei vielen Stellplätzen. Getroffene ReisendeMarc, Claudine, Hugo und Jo Abella (Frankreich), ein Jahr unterwegs West-/Süd-/Ostafrika mit Landrover (www.les4oooo.fr) |